KONTEXT
Am Kaiserberg 23 in Gudow soll in eine Geflüchteten Unterkunft, deren Haupthaus zuvor abbrannte, ein neues Gebäude zur Beherbergung von Rund 35 Menschen entstehen. Die Wohnanlagen sind 2015 - 2019 saniert, sowie um ein Multifunktionsgebäude erweitert worden. Seit Anfang 02.01.2023 ist der Kreis Herzogtum Lauenburg Eigentümer des Grundstücks. Seit dem Brandereignis vom 02.05.2021 ist der Großteil des Bestandsgebäudes zerstört.
Der Neubau soll als ein kompaktes 2-geschossiges Gebäude mit einem Satteldach in nachhaltiger Holzrahmenbauweise errichtet werden. Der vorherige Bestand ist in den 50er bereits als Unterkunft geplant, errichtet und als Erholungszentrum genutzt worden. Die 2019 erneuerte Heizanlage, welche das Brandereignis überstand, soll weiterhin die Bestands Gebäude auf dem Grundstück versorgen und zieht in den Neubau ein. Dieser wird hingegen durch eine Wärmepumpe in Kombination mit einer PV-Anlage auf dem Dach betrieben.
KONZEPT
Der zweigeschossige Neubau gleicht sich in seiner Formensprache dem Bestand an. Dieser besteht aus zwei viereckigen, eingeschossigen Gebäuden in Massivbauweise mit flachen Satteldächern und einer hellen, creme-farbigen Klinkerfassade. Der Neubau wird als rechteckiger Körper mit einem flachen Satteldach geplant, welches der Ausrichtung und Dachneigung des Bestandes nachempfunden ist. Die Traufhöhe orientiert sich an den beiden temporären Containerbauten auf dem Gelände.
Das Erdgeschoss des Neubaus wird mit einer robusten, hellen Klinkerfassade ausgeführt, von der sich im Obergeschoss eine vertikale Holzverkleidung absetzt
Neben dem Flächenbedarf für Wohnräume, Sanitäreinrichtungen und Hauswirtschaftsflächen soll vor allem ein angemessenes Angebot an Gemeinschaftsräumen bzw. Begegnungsflächen geschaffen werden. Die Willkommenskultur der Kreisverwaltung Herzogtum Lauenburg soll an dem Standort sichtbar werden. Zu den erwarteten Menschen gehören vermehrt auch Familien mit Kindern. Deshalb wird die Struktur der Wohneinheiten flexibel geplant. Einzelne Zimmer lassen sich zu größeren Einheiten zusammenschalten, um auf häufige Wechsel und unterschiedliche Familiengrößen reagieren zu können. Ein entsprechender Betreuungsbereich für Kinder ist eingeplant. Für die zukünftige barrierefreie Erschließung des Gebäudes sollen stufenlose Zugänge hergestellt werden.
Die Grünflächen sind durch die geschwungene Wegeführung sehr verspielt und bieten abwechslungsreiche Aufenthaltsorte für alle Altersgruppen. Die Durchwegung der Grünanlagen ist als sickerungsfähige Kiesschüttung geplant, diese führt zu den Spielgeräten (Schaukel, Rutsche, Fußballtoren), Tischtennisplatten, Hühnerstall mit Freilaufgehege und Geräte-Anhänger. Darüber hinaus sollen die großzügigen Beete zu gemeinschaftlichem Gemüse- und Obstanbau einladen.